Mietwucher in Kiel

Verdrängung von Mieter/innen in Gaarden

Die Vonovia will nach eigenen Aussagen des Kieler Vonovia-Chefs Nils Bartels in den kommenden fünf Jahren 600 ihrer 3000 Wohnungen in Gaarden sanieren bzw. modernisieren, mit gravierenden Folgen für die Mieter und Mieterinnen. Das Konzept, das die Vonovia, ehemalige Deutsche Annington, vorgestellt hat, sieht unter anderem eine aufwändige Wärmedämmung, eine Nachrüstung von Aufzügen und Balkonen, moderne Bäder und Duschen sowie ansprechende Fußbeläge vor. Zudem sollen durch Aufstockung 60 bis 80 neue Wohnungen dazu gewonnen werden.

Aktuell finden die ersten Baumaßnahmen in der Raaschstraße statt. In den nächsten Jahren sollen die Modernisierungsarbeiten hauptsächlich im Sandkrug, in einem Abschnitt der Elisabethstraße und der Norddeutschen Straße realisiert werden.

Zusätzlich hat Vonovia ein Mobilitätskonzept erarbeitet, das u.a. die Nutzung von Elektrorollern, Lastenrädern und Carsharing vorsieht.

Angesprochen werden sollen vor allem Studierende und Mitarbeiter/innen der nicht weit entfernten technischen Fakultät.

Das Vorhaben der Vonovia stößt jetzt bereits auf starke Kritik der jetzigen Mieter und Mieterinnen der Raaschstraße und des Sandkrugs wie auch der Hügelstraße. Aktuell werden die Mieter/innen in der Raaschstraße den anfallenden Baumaßnahmen ausgesetzt. Schmutz und Lärm ohne die Möglichkeit einer Ausweichwohnung sind sehr belastend und nicht hinnehmbar. Viele Mieter/innen befürchten durch die Modernisierungsarbeiten und die von Nils Bartels, angekündigten Mieterhöhungen der Kaltmiete sowie der Betriebskosten, die Miete nicht mehr bezahlen zu können. Viele der Mieter und Mieterinnen müssen damit rechnen, sich das Wohnen in Gaarden nicht mehr leisten zu können und durch die hohen Mieten aus ihrem sozialen Umfeld verdrängt und im schlimmsten Fall obdachlos zu werden.

Über eine öffentliche Förderung der Maßnahmen wird derzeit laut Bartels verhandelt. Es kann aber nicht im Sinne der Stadt Stadt Kiel sein, ein Konzept mit öffentlichen Geldern zu fördern, dass die Verdrängung von Mietern und Mieterinnen in Kauf nimmt bzw. fördert.

Gaarden ist ein Stadtteil, der eine große Integrationsleistung erbringt und erbringen muss, sei es durch die soziale, finanzielle oder gesundheitlich schlechte Situation seiner Bewohner/innen. Durch ein Konzept der Verdrängung wird das Ziel einer sozialen Durchmischung und einer ‚Aufwertung‘ des Stadtteils verfehlt und die sozialen und gesellschaftlichen Konflikte nur verschärft und befördert bzw. in andere Stadtviertel oder an den Stadtrand ausgelagert.

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